Montag, 3. Oktober 2011

Abendlied

Wie kann man nur Literatur vertonen ohne Text?
Ich hatte mir das ungefähr so vorgestellt, es entsprach seiner Zeit meiner Interpretation des Abendliedes:


Um die Suche nach dem Text zu sparen, hier das dazugehörige Gedicht:

Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar;
Der Wald steht schwarz und schweiget,
Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stille,
Und in der Dämmrung Hülle
So traulich und so hold!
Als eine stille Kammer,
Wo ihr des Tages Jammer
Verschlafen und vergessen sollt.

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn


Wir stolze Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder
Und wissen gar nicht viel;
Wir spinnen Luftgespinste
Und suchen viele Künste
Und kommen weiter von dem Ziel.

Gott, laß uns dein Heil schauen,
Auf nichts Vergänglichs trauen,
Nicht Eitelkeit uns freun!
Laß uns einfältig werden
Und vor Dir hier auf Erden
Wie Kinder fromm und fröhlich sein!

Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und, wenn Du uns genommen,
Laß uns in Himmel kommen,
Du unser Herr und unser Gott!

So legt euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder;
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott! mit Strafen,
Und laß uns ruhig schlafen!
Und unsern kranken Nachbar auch!

Da ich hier keine internationalen Leser erwarte spar ich mir die englische Übersetzung. Ein schöne Version habe ich im Netz gefunden und der Beschreibung meines youtube-Videos hinzugefügt. Es entstand vor etwa einem Jahr zu einer recht trüben Zeit.

Den eigentlichen Anstoß für dieses Stück gab zum einen die Performance von Herbert Groenemeyer, die mir recht gut gefiel, weil er seine 4 Strophen in 4 verschiedenen Tonarten spielt. Leider sind meine spielerischen Fähigkeiten begrenzt, so blieb ich in einer Tonart mit instrumentalen Varianten.

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